Tiere Afrikas

Kostenloses Unterrichtsmaterial zum Thema "Wildtiere in Afrika"

Wir haben für unsere didaktischen DVDs "Wenn kein Regen fällt" und "Hoffnung für Straßenkinder" mehrere Reisen nach Afrika unternommen. In diesem Zuge waren wir auch auf Safari. Allerdings hatte unsere Safari wenig mit der allgemein üblichen Praxis  der sogenannten "Game-Drives" gemein. Weil Safaris teuer sind, wollen die Touristen in der Regel in möglichst kurzer Zeit möglichst viele verschiedene Tiere sehen. 

In der Praxis sieht das dann so aus: Die Fahrer stehen ständig miteinander in Funkkontakt und geben sich gegenseitig die Plätze durch, wo sich gerade welche Tiere befinden. Nach kurzer Rücksprache mit der Gruppe rasen die Fahrer dann zum ausgewählten Ziel, fahren mit gedrosselter Geschwindigkeit an die Tiere heran und versuchen, eine Position mit möglichst guter Sicht auf die Tiere zu erhalten. Das ist oft schwierig, weil häufig schon viele andere Autos vor Ort sind. Bei laufendem Motor kann dann 5-10 Minuten lang fotografiert und gefilmt werden. Dann geht es aber auch ganz schnell weiter.

Für wirklich gute Filmaufnahmen eignet sich eine solche Vorgehensweise nicht. Dafür braucht man Zeit, muss die Tiere beobachten und sich selbst so ruhig wie möglich verhalten, um die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten nicht zu stören. Aus diesem Grund haben wir uns ein eigenes Fahrzeug mit einem ortskundigen Massai-Fahrer gemietet und sind so zu guten Ergebnissen gekommen.

Weitere Filme zu Afrika und seiner Tierwelt sind in Planung. Einige Fotos möchten wir hier im Creative-Commons-Bereich bereits heute für die nicht kommerzielle Verwendung im Bildungsbereich freigeben. Alle hier zum Download angebotenen Unterrichtsmaterialien (Bilder, Videos, Arbeitsblätter, Texte usw.) stehen unter folgender Creative-Commons-Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0. Bei Verwendung bitte immer wfw-Film.de als Quelle angeben.

Pflanzenfresser der Savanne

Es ist schon erstaunlich, wie viele Tiere in der Savanne leben, ohne diesen Lebensraum zu zerstören. Riesige Herden Gnus, Zebras, Kaffernbüffel, verschiedene Antilopen und schließlich auch Elefanten leben hier. Trotzdem bleibt das Ökosystem im Gleichgewicht. Selbst in Zeiten von Trockenheit und Dürre.

In unserer DVD "Wenn kein Regen fällt" zeigen wir, wie das möglich ist: Die Tiere wandern und nutzen das Nahrungsangebot nur selektiv. So bleibt auch für andere Arten genug übrig. Ganz im Gegensatz dazu fressen Nutztiere wie Rinder und Ziegen Gräser und Kräuter bis zum Boden ab. Häufig kommt es zur Überweidung und in der Folge zur Erosion.

Löwen, Geparden und Aasfresser

Die großen Fleischfresser der Savanne sind in erster Linie Löwen und Geparden. Auch der Leopard gehört dazu. Allerdings ist er in vielen Gegenden mittlerweile sehr selten geworden. Löwen jagen oft in Rudeln und greifen dann auch große Tiere wie z. B. Kaffernbüffel an.

Geparden sind kleiner als Löwen. Sie sind nicht so stark, dafür aber hervorragende Sprinter. Auch Geparden jagen oft gemeinsam. Sie bevorzugen Antilopen und Gazellen oder auch junge Gnus.

Um möglichst einfach an Beute zu kommen, suchen sich Fleischfresser in der Regel kranke, schwache oder junge Tiere sowie Einzelgänger aus.

Wenn die Jäger ihren Hunger gestillt haben, dauert es nicht lange, bis die Aasfresser zur Stelle sind. Meist kreisen schon nach wenigen Minuten die Geier in der Luft. Sie lassen sich dann in der Nähe nieder, warten aber geduldig, bis Löwen oder Geparden mit dem Fressen fertig sind. Dann stürzen sie sich in Scharen auf die Reste, so dass man außer einem großen Haufen Geier oft nichts mehr sieht. Dabei fauchen sie drohend und hacken auch nach einander.

Die Marabus stehen meist etwas verstohlen daneben und warten auf ihre Chance. Wenn zum Beispiel eine Hyäne die Geier vertreibt, kann es sein, dass ein Marabu zwischendurch schnell ein Stück erbeutet.

Am Mara-Fluss

Bei ihrer Wanderung überqueren jedes Jahr im Juli und im August riesige Herden Gnus den Mara-River. Sie wandern dabei aus dem Ngorongoro-Schutzgebiet in Tansania, wo sie ihre Jungen gebären, über die Serengeti in den Masai-Mara Nationalpark in Kenia. Thompson Gazellen und Zebras schließen sich der Wanderung an. Diese "Great Migration" ist ein beeindruckendes Naturschauspiel und zieht außer Raubtieren auch jede Menge Safari-Touristen an.

Dabei werden die Flussübergänge von Autos regelrecht belagert. Das verunsichert die Tiere und verzögert oft die Flussüberquerung oder verhindert sie ganz. Insbesondere die Ungeduld der Menschen, lautes Sprechen, Fahrzeuge, die kommen und gehen, sich dazwischendrängen, laufende Motoren, Menschen, die auf die Dächer steigen, um besser zu sehen usw. wirken hier negativ.

Wir haben einmal einen ganzen Tag von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang an einem Flussübergang gewartet ‒ ohne Erfolg. Dabei wollte eine große Herde Gnus auf die andere Seite. Mehrmals war die Herde auch sehr kurz davor, stand teilweise schon am Wasser. Aber jedes Mal wieder waren irgendwelche Menschen zu laut und zu ungeduldig und die Gnus zogen sich wieder zurück. 

Wenn die Gnus den Fluss aber überqueren, ist es ein spektakulärer Anblick ‒ den nicht alle Tiere überleben. Oft treiben dann Dutzende toter Gnus im Wasser. Ein Festmahl für Geier und Marabus. Und auch die Krokodile sind oft so satt, dass sie sich gar nicht mehr die Mühe machen, ins Wasser zu gehen, wenn eine Herde Gnus den Mara-Fluss überquert. 

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